Ein Garten mit Schwimmteich

Nach Errichtung des klassischen niedersächsischen Fachwerkhauses auf dem über 3.000 qm großen Grundstück schien die Stilrichtung Bauerngarten folgerichtig festgelegt. Der Wunsch nach einem großen Schwimmteich sowie die Abneigung der Bauherren gegen einen pflegeaufwändigen Garten öffnete jedoch die Tür für ein modernes, geradliniges Gestaltungskonzept, das dem historischen Fachwerkstil des Hauses Rechnung trägt, ohne in romantische Klischees abzurutschen.

Der mit großformatigem Sandsteinpflaster befestigte Raum zwischen Haus und Straße dient
als Abstandsfläche, Zufahrt, Eingangsbereich und Vordergrund für Haus und Garten gleichermaßen. Er ist zur Straße hin mit Mauern aus historischen Ziegeln eines alten Gutshofes abgeschirmt und bietet Raum für einen Walnussbaum, der zum Hausbaum heranwachsen soll.

Der Weg vom Eingangsbereich an der östlichen Hausseite entlang in den Garten führt zunächst an einem naturnah gestalteten Wäldchen aus Zierkirschen entlang, die mit ihren schirmförmigen Kronen – falls sie nicht gerade blühen (weiß-rosa)oder ihre prächtige Herbstfärbung zeigen (flammend gelb-rot) – tanzende Muster aus Licht und Schatten 
auf den dunkelgrünen Waldboden werfen. In diesem abgeschiedenen Winkel des Gartens liegt das Mal-Atelier der Hausherrin, ein ehemaliges Backhaus aus dem 19. Jahrhundert. Zum Garten hin liegt ein 15 m langes Wasserbecken vor den großzügigen Terrassenrhythmisch gegliedert durch vorgelagerte Pflanzflächen mit Gräsern und Taglilien. Von hier wird der Blick frei auf die durch markante Einzelbäume gegliederten Rasenflächen mit den umgebenden Pflanzungen.

Auf Höhe der Terrassen angekommen, verwandelt sich der Weg unversehens in eine Art ›Wasserstraße‹, über die man auf Sandsteinquadern weiter geht, die von fließendem Wasser umspült sind. Dergestalt auf das Thema Wasser eingestimmt, erreicht man über die große Rasenfläche den Teich, der zum Rasen hin durch eine rhythmisch aufgestellte Reihe einzelner Mauerscheiben aus alten Ziegeln begrenzt ist. Allein die Räume zwischen den
Mauerscheiben geben den Blick auf die im Sonnenlicht glitzernde weiträumige Wasserlandschaft frei, die – unsichtbar – in einen Schwimm- sowie einen Fischteich getrennt ist. Gleichzeitig wandelt sich die ›Wasserstraße‹ in einen Holzsteg, der über die Wasserfläche zu einem Holzdeck führt, auf dem ein Pavillon quasi über dem Wasser
schwebt. Beide Teiche weisen dank eines durchdachten biologischen Filtersystems kristallklares Wasser auf und wirken wie Einer – während auf der einen Seite des Steges sich die Menschen im 12 m langen Schwimmbereich vergnügen, ziehen auf der anderen Seite große Kois ihre Bahnen.